Räuchern mit Kräutern aus der Heimat

Seit Anbeginn sind die Menschen Feuer und Flamme, wenn es um das Ritual des Räucherns geht. Und wie es geht, das wurde von Generation zu Generation weitergegeben. Sowohl zur Reinigung der Raumluft als auch für medizinische und religiöse Zwecke wurde der Brauch praktiziert.

Noch heute wird in ländlichen Gegenden mit Feuereifer geräuchert. Lange hielt sich im Tiroler Unterland der Glaube, dass durch das Räuchern Geister und Dämonen vom Hof ferngehalten werden und sogar ein Blick in die Zukunft wird dem Ritual nachgesagt. Im ganzen Land gehen die Bauern nicht nur um den Hof herum, sondern auch in die Stallungen, um diesen mit speziellen Räucherwerken zu reinigen.

In den Wintermonaten hat das Räuchern Hochsaison.  Man sagt, dass in der kalten Zeit Tür und Tor in die Anderswelt weit offen steht. Besonders zu den Rauhnächten zwischen dem 24. Dezember und dem 6. Jänner seien die Energien zwischen Himmel und Erde durchlässiger als sonst. In manchen Überlieferungen beginnen die Rauhnächte oder auch Rauchnächte bereits zur Wintersonnenwende, also am 21. Dezember. In Tirol werden fürs Räuchern neben dem Weihrauch vorwiegend heimische Kräuter verwendet. Wie gut, wenn man schon in den Sommermonaten fleißig Wurzeln, Harze, Hölzer und Kräuter gesammelt hat, die dann getrocknet in Rauch aufgehen.

Wie räuchert man richtig?

Man nimmt eine feuerfeste Schale und füllt diese mit Sand. Anschließend wird die Räucherkohle entzündet. Sobald diese rundherum glüht, legt man das gewünschte Räucherwerk darauf. Nun geht man gegen den Uhrzeigersinn durch jeden Raum. Dabei bleiben die Fenster geschlossen. Hat der Rauch jeden Winkel ausgefüllt, öffnet man die Fenster und lüftet gut durch. Wer möchte, kann auch mit einer Feder nachhelfen. Nach dem Räuchern spürt man sogleich, dass die Energie im Raum leicht und luftig ist.

Die bekanntesten Kräuter fürs Räuchern

Salbei ist dabei besonders zu empfehlen. Dieser wirkt, schützend, kräftigend, heilsam und neutralisiert die Energien und löst verhärtete Gefühle, stärkt die Konzentration und lässt die Bewohner wieder so richtig durchatmen. 

Wacholder hat eine beruhigende, erdende und klärende Wirkung, regt das Raumklima an und wird besonders für Schutz und Reinigung verwendet.

Johanniskraut ist der Lichtbringer und hellt die Stimmung auf, wirkt wärmend und schenkt ein Gefühl der Geborgenheit. Nach Streitgesprächen in Räumen gleicht es die Energien aus und schützt auch vor negativen Einflüssen.

Rosmarin wirkt positiv auf die Begeisterungsfähigkeit, weckt die Kreativität und hilft beim Loslassen. Negative Energien werden aufgelöst.
 

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